Reims, 30. September 2022
Auf das regenreiche Jahr 2021 folgte in der Champagne ein schönes Jahr mit besonders vielen Sonnenstunden. Deshalb konnte man im Gegensatz zum Vorjahr bei der Weinlese 2022 wieder hohe Erntemengen verzeichnen. Der vermarktungsfähige Ertrag des regulierten Anbaugebietes wurde in der Champagne auf 12 000 kg Trauben pro Hektar festgelegt, damit erzielte man den höchsten Ernteertrag der fünfzehn vergangenen Jahre, wobei diese Menge in bestimmten Parzellen noch erheblich überschritten wurde.
Die extreme Hitze wirkte sich kaum negativ auf die Reben aus. Als Folge der hohen Temperaturen reiften die Trauben langsamer; dabei handelt es sich um ein natürliches Phänomen, die Pflanze schützt sich damit selbst.
Die Trauben sind schön und frei von Krankheiten, ihr Gesundheitszustand ist so gut wie perfekt. Trotz eines sehr sonnenreichen Jahres stellt man nur sehr geringe Verbrennungen fest. Die Trauben sind insgesamt etwas kleiner; die etwas härtere Haut der Trauben machte die Pressung etwas schwieriger. Chardonnay und Pinot Noir verzeichnen hohe Erntemengen, während der Ertrag der Meunier-Rebe etwas geringer ausfällt.
Die Anlieferung des Traubenmosts endete am 19. September
Weil die Wetterbedingungen ideal und die Trauben frei von Krankheiten waren,
erstreckte sich die Weinlese auf einen längeren Zeitraum und wurde ohne Zeitdruck durchgeführt.
Die Anlieferung des Traubenmosts in den Weinkellern des Hauses in Reims begann am 27. August mit dem Chardonnay-Most aus Sézannais, südlich von Epernay, und endete am 19. September mit den Pinots Noirs aus Écueil im Hügelland von Reims. Das Champagnerhaus erhält Mostlieferungen aus der gesamten Champagne: aus dem Hügelland von Reims, der Côte des Blancs, dem Vallée de la Marne und der Côte des Bar.
Eine erste Einschätzung von Isabelle Tellier, der Kellermeisterin des Hauses Chanoine Frères 1730: “Die auf die alkoholische Gärung folgende Milchsäuregärung in den Weinkellern des Hauses ist in vollem Gange. Im jetzigen Stadium ist es aber noch zu früh, eine definitive Einschätzung über die Qualität der zukünftigen Champagner aus der Weinlese 2022 abzugeben. Jedenfalls steht fest, dass die Menge der geernteten Trauben überdurchschnittlich ist und dass sich Mutter Natur nach der nur halben Erntemenge 2021 in der Champagne von ihrer großzügigen Seite gezeigt hat...“.
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