Reims, Februar 2023
Nach einer aufgrund der klimatischen Bedingungen komplizierten Weinernte 2021 fiel die Traubenlese des Jahres 2022 im Hinblick auf Quantität und Qualität sehr erfreulich aus. Der durchschnittliche Gesamtertrag liegt bei 14 900 kg pro Hektar.
Sehr ausdrucksstarke Grundweine 2022
Dieser Jahrgang ist noch frühreif, da die Weinlese in den Gebieten der Champagne, wo die Trauben am frühzeitigsten reifen, bereits unmittelbar nach dem 15. August begonnen hat. Der mögliche durchschnittliche Alkoholgehalt der Traubenmoste beträgt 10,4° und liegt damit aufgrund eines sehr sonnenreichen Jahres um 0,2° über dem Zehnjahresdurchschnitt. Säuregehalt und pH-Wert sprechen für einen säurearmen Jahrgang, jedoch nicht in einem Ausmaß, das sich negativ auf die Qualität der Weine auswirkt. Insgesamt ähneln die Merkmale dieses sonnenverwöhnten Jahrgangs dem vielversprechenden Jahrgang 2018 (Alkoholgehalt, Säure, pH-Wert).
Nach der Verkostung der Grundweine gibt Isabelle Tellier, die Kellermeisterin des Hauses Chanoine Frères 1730, die alle Tsarine und Chanoine Cuvées kreiert, eine erste Einschätzung ab: “Insgesamt ist das Verkostungsergebnis der Grundweine positiv, sie sind bereits sehr ausdrucksstark, was zeigt, dass die Trauben zum Zeitpunkt der Weinlese eine schöne Reife hatten“.
Die Verkostung der Grundweine ist ein wichtiger Schritt, bei welchem die Grundweine, die auch als „stille“, nicht kohlensäurehaltige Weine der letzten Ernte bezeichnet werden, aufmerksam verkostet und untersucht werden. Die Grundweine werden Rebe für Rebe und Jahrgang für Jahrgang auf ihren Geruch geprüft, betrachtet, verkostet und bewertet.
Isabelle Tellier, Kellermeisterin des Hauses seit 2001, widmet sich dieser Aufgabe, die viel Konzentration und die Fähigkeit zur Vorwegnahme einer zukünftigen Entwicklung erfordert, mit Leidenschaft und Präzision. Diese Verkostung ist für die Erstellung der Assemblage jedes der zukünftigen Cuvées Tsarine und Chanoine Frères Réserve Privée von entscheidender Bedeutung.
Verkostung nach Champagner-Rebsorten
Isabelle Tellier äußert ihre Einschätzung zu den Grundweinen aller drei Champagner-Rebsorten, die sie in mehreren Verkostungen seit Dezember des vergangenen Jahres verkostet und bewertet hat:
“Die Chardonnays sind von Jahrgang zu Jahrgang verschiedenartig. Die übliche Spannung, die mit dieser Rebsorte verbunden ist, ist wenig ausgeprägt. Die Weine sind eher offen und zeigen Duftnoten exotischer Früchte. Angenehm überrascht haben mich dabei Weine von großer Feinheit, Zitronenduftnoten und eine schöne Mineralität.
Die Pinots Noirs sind sehr aromatisch und fein. Sie haben sich zwischen der Verkostung, die im Dezember stattfand und derjenigen Ende Januar sehr positiv entwickelt.
Die Meunier-Weine sind qualitativ auf hohem Niveau. Sie weisen dieses Jahr eine schöne Frische und ausgezeichnete Feinheit auf."
Die Assemblages für die Champagner Tsarine und Chanoine
Isabelle Tellier fährt fort: “Ich finde, dass mir die Assemblages in diesem Jahr leicht fallen, die Entscheidungen sind eindeutig. Außerdem sind die Assemblages gefällig bei der Verkostung und für dieses Ausbaustadium fruchtig und angenehm; dazu trug der perfekte Gesundheitszustand der Reben bei. Alle Weine sind von hohem Niveau und eignen sich hervorragend für die Kreation schöner Cuvées von Tsarine und Chanoine und, wie bereits in den Vorjahren, werden die Réserve-Weine der drei bemerkenswerten Jahrgänge 2018, 2019 und 2020 ihren Beitrag dazu leisten.
Für das Jahr 2023 hoffen wir einmal mehr, dass die nächsten Ernten qualitativ und quantitativ gute Erträge bringen werden, wir sind in der Champagne immer auf die Großzügigkeit von Mutter Natur angewiesen“.