Reims, September 2020
Kennzeichnend für das Jahr 2020 war die frühe Reife der Trauben. Angefangen vom Bluten der Reben Ende März, dem Austrieb des Weinlaubs, der Bildung von Weintrauben, der Blüte und den ersten Früchten erfolgten alle Wachstumszyklen des Weinbergs in diesem Jahr verfrüht. Diese frühe Reife, die durch ein sehr sonnenreiches Frühjahr begünstigt wurde, hielt sich den ganzen Sommer, der ebenfalls heiß und trocken war. Die Weinlese in der Champagne begann daher sehr früh ab Mitte August.
Im Weinkeller von Maison Chanoine Frères kam mit dem Meunier aus dem Hügelland von Reims am 23. August der erste Traubenmost an, die Mostanlieferung endete schließlich am 9. September mit dem Pinot Noir aus Ecueil, das ebenfalls im Hügelland von Reims liegt. Unser Unternehmen erhält jedoch Mostanlieferungen aus der ganzen Champagne: Aus dem Hügelland von Reims, der Côte des Blancs, dem Vallée de la Marne und aus Les Riceys.
Isabelle Tellier, Kellermeisterin, gibt eine erste Einschätzung zur Ernte 2020 ab:
“— Die Trauben sind schön, auch wenn die Beeren eher klein sind; insgesamt haben sie eine schöne Reife. Die Trauben sind insgesamt gesund. Sie sind im Monat August sehr schnell herangereift, dann verlangsamte sich der Reifungsprozess etwas, weil es sehr heiß war und die Hitze zu Wasserstress führte. Auffallend sind dieses Jahr Brandflecken auf den Trauben, ein Naturphänomen, das von der Hitze hervorgerufen wird, wenn übermäßige Sonneneinstrahlung auf die Weinstöcke einwirkt, die sich an der exponiertesten Stelle im Weinberg befinden.
Die Vinifikation lief reibungslos ab. Mit den zwei Fermentationen, die für unser Haus typisch sind. Als erstes erfolgt die alkoholische Fermentation, bei welcher durch Zusatz von Hefen Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Als nächstes fördert die malolaktische Fermentation die Entwicklung neuer Aromen. Dies unterstreicht den typischen Charakter der Reben – das Markenzeichen der Champagner unseres Hauses.
Insgesamt ist die Weinlese 2020 von guter Qualität, obwohl man je nach Rebsorten und Herkunft gewisse Unterschiede feststellen kann. Ich denke, dass man erst in einigen Wochen eine genauere Einschätzung abgeben kann“.
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